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Von Ingenieuren der Siemens AG in München Hofmannstr. im Jahre 1969 gegründet, ist der "Arbeitskreis Ingenieure und Naturwissenschaftler" AIN heute eine Interessenvertretung aller qualifizierten Beschäftigten in der Informations-/ Kommunikations-/ Elektro- sowie Metallindustrie incl. aller Dienstleistungsbereiche in Deutschland geworden.

Der neu gegründete ain e.V. ist ein Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, auch ohne gewerkschaftliche Unterstützung weiterhin in Unternehmen eigenständig bei Betriebsrats- und Aufsichtsratswahlen antreten zu können. Dies bietet uns die grösstmögliche Freiheit und Unabhängigkeit, die notwendig ist, um die Arbeitnehmerinteressen im Betrieb zu vertreten.

Damit bleibt ein wichtiger Schwerpunkt auch weiterhin die betriebliche Interessenvertretung aller qualifizierten Beschäftigten. Deshalb haben wir uns zunächst auf die betriebliche Ebene bei Infineon Technologies, Siemens AG München, STN Atlas Bremen etc. als

ain e.V. "arbeitskreis ingenieure und naturwissenschaftler"

Betriebsratswahlen und Aufsichtsratswahlen gestellt.

Schwerpunkte auf betrieblicher Ebene

Mitgestalten moderner Arbeits- und Führungsphilosophien. Bei flacher werdenden Hierarchien reduzieren sich die Aufstiegschancen. Deshalb müssen für junge Mitarbeiter, Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden. Projektarbeit, größere Entscheidungskompetenz und Entkopplung fachlicher von personeller Führung können zusammen mit neuen Entgelt- und Bewertungssystemen Alternativen bieten. Der ain e.V. arbeitet daran mit, diese Möglichkeiten im Interesse der Beschäftigten Realität werden zu lassen.

Neue Wege in der persönlichen und fachlichen Kompetenzentwicklung. Entscheidungsbefugnis, Handlungsspielraum, persönliche Initiative, Verantwortung und Kostenbewußtsein mit marktwirtschaftlichen Denken sind heute gefragt. Das erfordert eine fortlaufende Weiterqualifizierung.

Entwickeln neuer Arbeits- und Arbeitzeitmodelle. Sie sollen einerseits größtmöglichen Handlungsspielraum für Beschäftigte und für Unternehmen gewähren, andererseits aber auch den nötigen Schutz des Einzelnen bieten. Die persönliche Arbeitszeitgestaltung soll möglichst wenigen Zwängen unterworfen sein. Eine schwierige Gratwanderung!

Betriebsratsarbeit ist für den ain e.V., neben den Aufgaben, die sich aus dem Betriebsverfassungsgesetz ergeben, ein wichtiges Instrument, auf Veränderungsprozesse im Betrieb Einfluß zu nehmen. Nicht allein die Konfrontation, sondern sachbezogene Diskussionen und Kooperation im Sinne der Beschäftigten stehen im Vordergrund.

Gesellschaftpolitische Diskussionen

Geführt wird die Diskussion in einer Vielzahl von gesellschaftspolitischen Gremien, wie in Tarifkommissionen und als Arbeitnehmervertretung in Verbänden und Kammern, vor allem aber auf allen Ebenen des ain e.V. In den Betrieben, auf der Orts-, Landes-, Bundes- und Europaebene. In regelmäßigen Treffen, in Seminaren und Veranstaltungen läßt der ain e.V. sowohl gesellschaftliche Veränderungen als auch die Erfahrung seiner Mitglieder und Interessenten in seine Politik einfließen.


Diskussionsthemen:

  • Hohe Arbeitslosenzahlen bringen weniger Beiträge in die Kassen unserer Sozialversicherungen. Dies erzwingt eine Diskussion über Alternativen in bzw. zu unserem sozialen Sicherungssystem. Eine starke Leistungsverdichtung am Arbeitsplatz erfordert aber auch eine Neubewertung von Arbeit überhaupt. Individuell angepaßte Arbeitsgestaltung bzw. Phasen von Arbeits-, Familienleben und Qualifizierung, die den wechselnden Bedürfnissen der Beschäftigten entsprechen, sollten einforderbar sein. Auch das Thema Lebensarbeitszeit gehört dazu.

  • Globalisierung, Gewinnmaximierung einerseits und Firmenzusammenbrüche anderseits lassen auch den ain e.V. die Frage nach einer zeitgemäßen Form von Gesetzen, Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen diskutieren. Wieviel gemeinsame Schutzfunktionen und Mindestnormen einerseits und wieviel Freiraum zur Gestaltung auf betrieblicher Ebene andererseits muß es geben? Wie könnte ein neuer Rahmentarifvertrag aussehen?

  • Neue Führungsphilosophien führen zu mehr Verantwortung auf weniger Entscheidungsebenen. Mehr Verantwortung beim Mitarbeiter erfordert eine stärkere Beteiligung bei Entscheidungsprozessen. Dies zieht eine Erweiterung der Entscheidungskompetenzen nach sich.

  • Technik und Technikfolgenabschätzung, verantwortungsvoller Einsatz von Technik und naturwissenschaftlichen Methoden sind Themen, mit denen die Mitglieder des ain e.V. vertraut sind. Ob Gentechnologie oder Multimedia, die Meinungen gehen oft auseinander, aber gerade die unterschiedlichen Standpunkte machen eine kritische Begleitung solcher Themen möglich. Auch hier gilt es, den Fortbestand unserer Wirtschaft in einem ökologischen und menschengerechten Rahmen zu sichern.

Informationen

Eine besondere zentrale Bedeutung im ain e.V. ist das Erarbeiten von Informationen. Mit Flugblättern, Broschüren und Vorträgen informiert er über Ergebnisse seiner Diskussionen. Unter anderem sind Infos erschienen über:


  • Vorgänge und Hintergründe in den Betrieben, (z.B. ain e.V.-Mitgliederbriefe, themenspezifische ain e.V.-Infos), Gesetze, Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen (über 200 Info-Blätter zu einzelnen Themen).

  • Einkommensentwicklung der Ingenieure und Naturwissenschaftler (z.B. Gehaltsumfrage, Umfrage zu Entwicklung, Förderung und Anerkennung EFA im aussertariflichen Bereich bei der Siemens AG).

  • Situation und Probleme unserer Berufsgruppe (z.B. Virtuelle Büros, Telearbeit, gleitende Arbeitszeit).

  • Arbeitsmarkt für qualifizierte Angestellte (z.B. die Studie "Arbeitslosigkeit von qualifizierten Fach- und Führungskräften").

  • Personalwirtschaftliche Themen.

Der neue ain e.V.

Der ain e.V. tritt künftig deutlich hör- und sichtbar für Mitglieder im Betrieb, Verbänden, an den Hochschulen und in den Medien in Erscheinung.

Der ain e.V. präsentiert sich an Hochschulen, als die Berufsvertretung, die Tarife, Entlohnungssysteme und Arbeitsbedingungen im Interesse der Mitglieder mitgestaltet.

Der ain e.V. stellt der Gesamtorganisation sein bei den Mitgliedern vorhandenes technisches Verständnis in Fragen der gesamtgesellschaftlichen Technikgestaltung und -bewertung zur Verfügung.

Der ain e.V. arbeitet mit allen Kräften zusammen, die dazu bereit sind und die Interessen seiner Mitglieder teilen.